Heinrich Krobbach und Bücher
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Mirko Bonné (Deutschland): Lichter als der Tag

Verlag
Schöffling Frankfurt
Jahr
2017
Seiten
336
ISBN
3895614084
Genre
Roman
Land
Deutschland

Raimund, Floriane und Moritz sind Freunde von Kindesbeinen an. Dann kommt Inger aus Dänemark hinzu, deren Eltern beim Segelunfall ums Leben gekommen sind. Als jugendliche sind zunächst Raimund und Inger sowie Moritz und Floriane ein Paar. Dann entscheidet sich urplötzlich Inger für Moritz – und auch die „Zurückgebliebenen“ Raimund und Floriane werden ein Paar, heiraten und bekommen zwei Kinder. Daran zerbricht auch die Freundschaft der vieren. Erst viele Jahre später trifft Raimund Inger (seine eigentliche Liebe des Lebens) in Hamburg wieder. Damit bricht die unbewältigte Vergangenheit wieder auf, Lebenslügen treten zu Tage. Und gerade der eher passive, uninspirierte Raimund bricht aus zu einem – zunächst eher bizarr wirkenden – Abenteuer.

Wer denkt da nicht an Goethes Wahlverwandtschaften? Die Macht der Liebe gegen die der gewohnten Verhältnisse. Innere Leere und Zerrissenheit angesichts des Horizonts „lichter als der Tag“. Landschaft als (innere) Heimat – hier Camille Corots Gemälde „Champs de blé dans le Morvan“. Authentische Charaktere, deren Sehen, Fühlen, Handeln den Leser magisch in die Geschichte zieht. Bemerkenswerte menschliche Zugewandtheit, die der Goethesche „Mittler“ – in diesem Buch der Journalist Bruno – an den Tag legt. Und dies in einer präzisen und gefühlvollen Sprache, die ohne poetischen Schnickschnack auskommt. Ich habe gegen Schluss immer langsamer gelesen, weil ich nicht wollte, dass es aufhört.

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