Heinrich Krobbach und Bücher
Heinrich Krobbach und Bücher


Georg Klein (Deutschland): Miakro

Verlag
Rowohlt Berlin
Jahr
2018
Seiten
333
ISBN
3498034103
Genre
Dystopie
Land
Deutschland

Die Beschäftigten des „mittleren Büros“ arbeiten an Pulten, in deren weichem Glas sie mittels Handbewegungen Bilder hervorrufen. Ihre Verpflegung (vorwiegend Süßkartoffeln und Rüben) finden sie in – unwillkürlich sich in der Wand öffnenden (und auch wieder schließenden) – Nährfluren. Für den Schlaf hat jeder eine Schlafkoje. Während einer Exkursion nach draußen verlieren sie den Kollegen Wehler – er wird von einer sich schließenden Tunnelöffnung verschluckt. Als schließlich der Büroleiter Nettler in seiner Schlafkoje ebenfalls fast von der Wand verschluckt wurde, verlassen 5 Männer das mittlere Büro und suchen in der Außenwelt nach Wehler. Schließlich gelangen sie an ein dreistöckiges Gebäude, fahren mit dem Aufzug nach oben und gelangen in einen gläsernen Raum, aus dessen Wand eine Riesenmade wächst, die von Axler mit dem Schockstock getötet wird.

Nun wechselt die Handlungsebene. Wir sind bei Blank, dem Hauptmann einer Hundertschaft. Fünf seiner Männer sind nach einer Erkundung eines seltsamen Gebäudes, das organische Eigenschaft hat, nicht wieder zurückgekommen. Gemeinsam mit Fachleutnant Xazy, die von „hohen Büro“, dem „mobilen Hauptquartier“, zur Untersuchung des Falls geschickt wurde, versucht er die Männer wieder zu finden.

Das ist nur ein Teil der Ereignisse und Handlungsstränge des Buches. Weitere Schilderungen würden kein Mehr an Aufklärung bringen. Die 5 „Büro-Angestellten“ scheinen mit den 5 verschwundenen Soldaten identisch zu sein. Seitenweise liest man unverständliche Details der Umgebung, in der sie sich bewegen. Doch weder physikalische Gegebenheiten (außer dass die Störung aus einem unheimlichen organischen Etwas besteht), noch die Zeitebenen und -abfolgen – und auch nicht die Handlungsmotive und -logiken werden auch nur annähernd verständlich. Schon klar, wenn – laut Feuilleton – das Entgleiten von Raum und Zeit das Thema des Autors ist. Mir aber vergeht die Lust, wenn ich mich durch 333 Seiten verwirrender äußerer Handlung und innerem Nichts quäle. Wieder mal so ein Fehlgriff aus dem Buchpreis-Umfeld (diesmal Leipzig).

 

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